Insights aus unserer Forschung

Jedes Unternehmen hat seine eigenen Werte und seine eigene Kultur. In unseren Studien haben wir fünf grundlegende Muster erkannt:


Success

Ehrgeiz gepaart mit dem Streben nach Weiterentwicklung. Mitarbeiter*innen werden "empowered" und stehen ebenso wie Kunden im Fokus.

Power  

Leistung und Erfolg stehen im Vordergrund. Das Unternehmen als Ganzes und die Bewahrung seiner Tradition sind dabei noch wichtiger als einzelne Mitarbeiter*innen.

Openness

Nachhaltigkeit, Offenheit und Kreativität – am besten im Kollektiv – sind die entscheidenden Schlagworte, denen Erfolg untergeordnet wird.

Tradition

Das Bewahren der Tradition und die Bedeutung der Menschen (Mitarbeiter*innen und Kunden) für das Unternehmen sind kennzeichnend.

Commitment

Der/die einzelne Mitarbeiter*in steht im Zentrum. Das Unternehmen lebt vom Engagement, der Kreativität und der Neugier der Mitarbeiter*innen.  

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Insight 1

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen hängt mit den Werten zusammen

Die (wahrgenommenen) Werte eines Unternehmens haben einen starken Einfluss auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen: Mit 76 % zufriedenen Mitarbeiter*innen erreichen die Success-Unternehmen die höchsten Werte. In Power-Unternehmen ist hingegen nicht einmal jede*r zweite Mitarbeiter*in zufrieden (43 %).  

Auch relativ unzufrieden – und auf den ersten Blick vielleicht überraschend unzufrieden – sind Mitarbeiter*innen in Openness-Unternehmen: Lediglich 58 % bezeichnen sich hier als zufrieden. Die zentralen Werte Nachhaltigkeit, Offenheit und Kreativität lassen vielleicht spontan eher eine höhere Mitarbeiter*innen-Zufriedenheit vermuten. Allerdings scheint es in diesen Unternehmen bei aller Offenheit gleichzeitig an Richtung und somit den Mitarbeiter*innen auch an Selbstwirksamkeit zu fehlen: Lediglich 57 % haben das Gefühl, dass ihre Arbeit das Unternehmen voranbringt – bei Success-Unternehmen liegt dieser Wert bei sehr guten 82 %.  

Nur 62 % geben an, dass ihnen die Ziele und Werte ihres Arbeitgebers klar sind (zum Vergleich: Bei Success-Unternehmen liegt dieser Wert bei 86 %). Fehlende Orientierung scheint für Mitarbeiter*innen also ähnlich problematisch zu sein, wie die Dominanz von Erfolgs- und Machtstreben in Power-Unternehmen.

Insight 2

Man muss nicht gleich die Welt retten: Purpose ist kein Privileg sozialer Berufe

Häufig wird Purpose so (miss-)verstanden, dass ein Unternehmen nach einem höheren Ziel streben muss, also – vielleicht etwas überspitzt formuliert – seinen Beitrag zur Rettung der Welt leistet. Aus Sicht der Arbeitnehmer*innen geht es bei Purpose aber vielmehr um die Sinnhaftigkeit, die sie in ihrer Arbeit erleben.  

Auf die Frage, ob sie ihre Arbeit als sinnvoll erleben, gaben 68 % von 2.000 befragten Arbeitnehmer*innen an, dass dies für sie der Fall ist. Dabei erreichen Gesundheitswesen (75 %) und Bildung & Erziehung (83 %) überdurchschnittliche Werte. Allerdings erreicht auch das Baugewerbe (78 %) oder beispielsweise die IT-Branche (70 %) sehr hohe Werte.

Weiterhin zeigt sich auch hier der starke Einfluss der Unternehmenskultur auf den wahrgenommenen Purpose: Bei Success-Unternehmen geben 82 % der Mitarbeiter*innen an, dass sie ihre Tätigkeit als sinnvoll erachten. Bei den Power-Unternehmen sind lediglich 56 % dieser Meinung.

Insight 3

Mobiles Arbeiten: Progressive Unternehmen tun sich leichter

28 % der Mitarbeiter*innen haben während der Pandemie Anfang 2021 ausschließlich bzw. überwiegend mobil gearbeitet. In Success- und in Commitment-Unternehmen lag dieser Wert sogar jeweils 34 %. In Traditions-Unternehmen war mobiles Arbeiten weniger üblich – hier berichteten 26 %, dass sie während der Pandemie nicht bzw. nur gelegentlich an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz waren. Auf eine Quote von 21 % kommen hier lediglich die Power-Unternehmen.

Letztere scheinen besonders viel Wert darauf zu legen, die Mitarbeiter*innen auch räumlich in ihrer Nähe zu behalten und haben womöglich größere Schwierigkeiten die geringeren Kontrollmöglichkeiten beim mobilen Arbeiten in Kauf zu nehmen.

Insight 4

Corona-Krisenmanagement: Erfolgsorientierung und Krisenmanagement gehen Hand in Hand

Insgesamt 61 % der Arbeitnehmer*innen bescheinigen ihrem Arbeitgeber ein gutes oder sehr gutes Krisenmanagement in der Pandemie.

Auch hier zeigen sich allerdings wieder die positiven Effekte der Werteorientierung eines Unternehmens: In Success-Unternehmen sind 77 % der Befragten zufrieden mit dem Krisenmanagement, während dieser Wert auf 48 % bei den Power-Unternehmen abfällt.

In Success-Unternehmen fühlen sich die Arbeitnehmer*innen auch deutlich besser geschützt als in Power-Unternehmen (78 % vs. 50 %).

Während Success-Unternehmen „Krise können“, tun sich Openness-Unternehmen auch hier ähnlich schwer wie Power-Unternehmen: Sie erreichen bei der Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement nur etwas bessere Werte von 54 %, entsprechend fühlt sich der gleiche Anteil an Mitarbeiter*innen auch nur gut gegen Corona am Arbeitsplatz geschützt.

Insight 5

Mitarbeiter*innen wünschen sich eher Gleichstellung als Diversity.

In einer Befragung von 2.000 repräsentativ ausgewählten Mitarbeiter*innen wurden die Teilnehmer*innen gebeten, ihre Erwartungen zu Entwicklungen in Unternehmen im Jahr 2030 anzugeben. Ebenso wurde gefragt, wie erwünscht diese Entwicklungen aus ihrer Sicht sind. 

So wird eine Gleichstellung aller Mitarbeiter*innen unabhängig von Geschlecht, Alter oder Nationalität lediglich von 32 % der Befragten erwartet – allerdings wünschen sich 80 %, dass die Gleichstellung erreicht wird.

Beim Thema Vielfalt hingegen, erwarten mit 41 % etwas mehr Menschen, dass Unternehmen 2030 diverser zusammengesetzte Belegschaften setzen als heute. Jedoch ist eine solche diversere Belegschaft auch nur für 55 % der Mitarbeiter*innen erwünscht.  

Diese Ergebnisse sind weitestgehend unabhängig von der Werteorientierung des Unternehmens – ein klarer Hinweis darauf, dass bei diesen Themen eher Veränderungen in der Gesellschaft notwendig sind, als isolierte Maßnahmen in Unternehmen.